Gegenwärtiges

Israel - das unlösbare Schicksal

Israel – eine Liebe ohne Aussicht. Da wird man wo geboren, zwei Kinder leben hier, man hätte zum Militär gehen sollen, als man 18 war. Dann hätte man als Dreißigjähriger hierherkommen können – nun ist man alt und zu arm, um sich eine Wohnung zu kaufen, zu vergesslich, um nochmals die Sprache zu erlernen und genießt jeden Augenblick, in dem man im Land der Liebe sein kann. Israel mon amour. Weiterlesen...


Bewegung ist alles

Das Medium des Blogs selbst, ändert nicht nur die Länge der Beiträge, sondern auch ihre Aktualität. Biographie ist immer rückwärtsgewandt – daher zur Abwechslung mal eine aktuelle Situation. Ich will/soll auf die Sophienalpe gehen. Es ist aber Samstag und ich bin krank – eine asthmoide Bronchitis, wie jeden Winter. Ich habe alles brav eingenommen: Serevent gegen die asthmoide Bronchitis, Nasenspray und in der letzten Nacht eine Mischung aus Entzündungshemmern und Antihistaminika. Der Weg auf die Alpe – Stadtwanderweg 8 – beginnt hinter meinem Häuschen in Wien, nur ein Gartentor mit einem Netzgitter in einem alten Stahlrahmen, trennt die Gartenanlage Edenbad vom Wienerwald. Er ist fast 10 Kilometer lang und ich steige immer 350 Meter hinauf und hinunter. Jetzt bin ich zwar angezogen, aber die Sonne ist wieder weg und ich habe keine wirkliche Lust. Weiterlesen...


Meine Freunde

Freunde kann man nie richtig beschreiben. Sie sind immer falsch beschrieben, oder fühlen sich so. Es ist aber ganz einfach: ich beschreibe nur, was ich wahrnehme, wie ich sie wahrnehme und habe daher jeweils einen Weblink hinzugesetzt. Da kann der/die Leser*innen dann deren „wahre Form“ sehen, deren Öffentlichkeit, ihr Wirken in der Welt und wie sie von anderen dargestellt werden, oder sich selbst darstellen. Manche sind öffentlicher, manche mehr verborgen – aber alle haben ein öffentliches Gesicht. Weiterlesen...


Klassenkollegen - die Zweite

Man vergleicht sich immer: besonders, wenn man nach 50 Jahren regelmäßige Klassentreffen im Café Sperl in Wien organisiert. Wer hat was gemacht? Was ist aus dem und jenem geworden? Hat er es besser gemacht, als ich? Von 24 sind 6 gestorben: 1/3, ein  Zeichen – aber in welche Richtung? Wozu diese Treffen? Alte Erinnerungen, nämliche Kommunikationsstrukturen, oder einfach Unterhaltung für unterbeschäftigte Pensionisten? Wer macht’s richtig: die Kommenden, die Teilnehmenden, oder die Fernbleibenden? Weiterlesen...


Die Unendlichkeit

Bei jeder Biographie kommt der Moment, da man im Hier und und Jetzt ankommt. Normalerweise passiert das am Ende, oder wenn meist jemand anderer etwa ein Freund die Biographie des Verstorbenen vollendet. Gestern, am 12.06.2020 war ein Tag an dem ich als Programm leben statt schreiben hatte. Weiterlesen...


Das Schicksal setzt den Hobel an und hobelt alle gleich.

Dieses mir so bekannte Zitat aus dem Hobellied von Ferdinand Raimund ist Glaube und Hoffnung jedes Österreichers. Wir Österreicher wissen, dass jeder seinen letzten Weg zu Fuß gehen muss, wir wissen, dass selbst der ärmste Mann dem Reichen viel zu reich ist, wir kennen Neid und Missgunst zur Genüge – doch das Schicksal hobelt alle gleich. Weiterlesen...


Drei Geschenke

Gestern (06.09.2020) traf ich Brigitte Sindelar – eine Frau, mit der ich gleichzeitig meine individualpsychologische Ausbildung zum Psychotherapeuten gemacht habe. Sie ist Vizerektorin für Forschung der Sigmund-Freud Universität geworden, lehrt Psychotherapie und betreibt mit ihrem Sohn ein Institut für Kinder, die an Lernschwierigkeiten leiden, das ihren Namen trägt. Wir saßen im Café Domeyer und sprachen über ihre bevorstehende Pensionierung, alten Bekannten aus längst vergangenen Zeiten und Walter Spiel meinem Lehranalytiker und ihrem Lehrer. Da erwähnte ich meine drei Geschenke, die ich ihm gemacht hatte. Weiterlesen...


Bildung

Man sagt über mich, dass ich viel gelesen habe. Manchmal bedauere ich das: die Würmer, die mich essen werden, werden das voraussichtlich nicht schmecken. Das in einem winzigen Hirnkern gespeicherte Wissen, wird mit mir zugrunde gehen. Jedoch – so zitiert mein Freund Helmut Kasper oft meinen verstorbenen Onkel Iziu: „Ronny kann alles.“ Da fragt mich meine Frau um 02:30, als sie sich zu mir ins Bett legt: „Wer war der Erfinder des Homunculus im Gehirn?“ Meine Antwort kommt sofort: „Penfield!“ Damit bin ich hellwach, sie fragt noch schlaftrunken: „Wann war das?“ Ich stehe auf. Weiterlesen...

Es gibt Tage, an denen es Abschied nehmen heißt

Mein guter Freund Gerd Prechtl starb im Herbst 2020. Seit 1973 haben wir miteinander gearbeitet, gestritten, gegessen, gereist, gelacht, diskutiert, Nähe und Ferne ausgelotet. Bei meinem Spaziergang am 15.10.2020 dem Tag seines Begräbnisses, habe ich innerlich eine Grabesrede gehalten. Der Unterschied zwischen dem jüdisch-schlauen und dem christlich-starken Kind, die beide in der Welt ihren eigenen Weg gehen, einander begegnen, sich trennen, voneinander lernen und in der Welt des jeweils anderen das Wahre, Gute und Schöne vermuten – am letzten Weg wird alles leicht. Weiterlesen...


Schreiben

Mein lieber, jüngster Sohn Noah bekommt verlässlich einen Gähnanfall, wenn ich von seiner Masterthese zu sprechen beginne. Ich lernte Schreiben schwer. Mein Deutschlehrer der Oberstufe, Herr Prof. Dr. Hans-Heinz Tögl gab mir meine Schularbeiten als rote Schlachtfelder zurück, mit seinen Vorgängern ging’s mir keineswegs besser. Es dauerte Jahre bis ich mich davon erholte. In der Tat gibt’s eine Auffassungsdifferenz: Schriftsteller halten mich für einen schlechten Amateur, Amateure vermuten in mir einen Schreibenden. Marguerite hat nachgelesen: Bereits 1983, so fand sie, habe ich im Buch Kinderpsychosomatik, in meinem Artikel über den „Patient Parzival“ den/die Leser*in mitgenommen und so wie heute geschrieben. Für sie war es der Grund sich in mich zu verlieben. Wenn dem so war, dann hat mir das Schreiben viel Glück gebracht. Weiterlesen...


Lachen

Es gibt eine Zeit der Trauer, der Besinnung und eine des Lachens. Kinder lachen angeblich zehn Mal so viel wie Erwachsene. Deshalb ist jede Begegnung mit Kindern ein Vergnügen. Manche ziehen ihre eigenen Kinder und Kindeskinder vor, manchen genügt jedes Kind. In jedem Fall ist Lachen nicht nur, wie man sagt, gesund, sondern es macht das Leben schöner und verhindert die ½ 5 Uhr Stellung der Mundwinkel. Weiterlesen...


Wanderungen in Teneriffa

Im Herbst 2020, genauer gesagt im November, ist es nicht selbstverständlich, dass ein Österreicher in Teneriffa wandert. Die Menschen in der Heimat sind eingesperrt. Um das nicht so zu sagen ist das englische Wort „Lock-down“ gang und gäbe geworden. Man schreibt es sogar schon groß, wie wenn es ein Lehnwort wäre. Alles nur, um nicht einsperren sagen zu müssen. Dort ist es sonnig, so wie hier, aber hier hat es 23 – 30 Grad und dort 0 – 10. Ringsum blüht’s, obwohl hier Herbst ist. Die Kastanien poppen aus ihren stacheligen Ummantelungen, die Spitzen der übermannsgroßen Weihnachtssterne werden rot. Weiterlesen...


Wandertag

Mit meiner Tochter Anna wandern ist ein Erlebnis. Sie ist 40 Jahre und sehr fit, macht Akro-Yoga und Übungen. Ich fühle mich auch fit, kann aber nicht mithalten. So lieb wie sie ist, sagt sie ich soll mich nicht vergleichen, es führe nur zu Depressionen. Wir fuhren ins Anaga Gebirge, nach Chinamada das letzte Höhlendorf Teneriffas, stiegen nach Hidalgo ab und beendeten die Wanderung am Mirador Aguaide. Weiterlesen...